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Autor: wordpressadmin

Am Anfang war der Blick.

Ode an die Psyche
Je me voyais me voir – sich im Bild erfahren

»Vergebens kommt dein Bild
bei meinem Treffen an
und trifft mich nicht,
der ich allein es zeige,
dort wo ich bin.
Du drehst dich zu mir hin
und wissest nicht zu finden
die Mauer meines Blicks,
der deinen Schatten träumt.

Bin ich doch dieser Elende
vergleichbar mit den Spiegeln,
die spiegeln,
doch nicht sehen können.
Wie diese ist mein Auge leer,
gewöhnt wie diese an dein Fehlen,
das seine Blindheit ausmacht.«

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Vom Spiegelbild zum Bild

Vortrag Akademie der bildenden Künste
Kunst- und Kulturwissenschaften

Die frühen weiblichen Selbstporträts sind Ich-Porträts – aus dem Spiegel gemalt. Ihre Bestimmung ist aber nicht die selbstgenügsame Reflexion, die uns der Mythos von Narziss erzählt. Sie fordern vielmehr Wahrnehmung der Frauen in ihrer Profession als Malerinnen und dienen der Ich-Findung der Künstlerinnen. Das Erkennen im gespiegelten Bild ist für die Subjektwerdung des Menschen von entscheidender Bedeutung. Mit dem Aufkommen der Abstraktion taucht vermehrt das Subjekt des Unbewussten in der Malerei auf, das unser Begehren beinhaltet. In den Vordergrund rückt ein Darstellungssystem, das emotionale Zustände erforscht und über das bekannte Symbolisierungspotential hinausgehend Selbstentwürfe und Gestaltungsprozesse aufzeigt. Es umgeht die Abbildungsfunktion und führt zu einem neuen Bild. Der Blick richtet sich nach innen, um ihn ins Allgemeine überzuführen.

 

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Link zur Akademie der Bildenden Künste

Die Kunstausstellungen Dali-Freud

13. September 2023

Eine Obsession und Ode To Psyche von Sarah Rapson

2022 gleichzeitig  in Wien gezeigt, kennzeichnen zwei künstlerische Positionen in Bezug auf den Zugang ihrer Werke zum Unbewussten. Sarah Rapsons Soloschau in der Wiener Secession weckt Begehren, Angedeutetes und letztendlich Vorenthaltenes zu sehen und sich gleichsam „aufschließen“ zu lassen. Die Konzeptkünstlerin ermöglicht den Besucher_innen  eine unmittelbare Erfahrung mit dem eigenen Unbewussten.  Im Aufsatz wird dieser Erfahrung durch die Konfrontation mit Lacans Theorie des Blicks als Objekt a nachgegangen. Dalis surrealistische Malerei, im Wiener Belvedere präsentiert, wirft Fragen nach den verführerisch narzisstischen Banden des Imaginären und dem selbstentwickelten theoretischen Fundament seiner „paranoisch-kritischen Methode“ auf, die – vorgeblich – unbewusste Inhalte zur Inspiration heranzieht. In diesem Aufsatz legt die Autorin, angeregt durch das unmittelbare Erleben eines Entzugs von Repräsentationen im Bild dar, wie der Mangel, die Triebe und die labile Position des Ichs sich im Begehren manifestieren.